Dendriten entstehen in der Regel bei Diffusionsvorgängen
im engeren oder weiteren Sinne. Sie stellen eine ,,experimentelle
Lösung`` der Diffusionsgleichung dar. Eine Diskretisierung der
Diffusionsgleichung führt direkt zum DLA-Modell [TL81], mit
dessen Hilfe sich auf dem Computer dendritische Strukturen
erzeugen lassen (vgl. Abb. links). Bei der experimentellen
Erzeugung dendritischer Strukturen spielen sowohl stabilisierende
als auch destabilisierende Effekte eine Rolle, die durch ihre gegenläufige
Wirkung zu Instabilitäten führen. Es entstehen somit neue stabile
Zustände. In Kombination mit den immer vorhandenen Fluktuationen
findet Strukturbildung statt. Das Aussehen der jeweils entstandenen
Strukturen spiegelt die die Entstehungsdynamik jeweils am meisten
beeinflussenden Faktoren wider.
Abbildung a zeigt durch
Elektrokristallisation entstandene Kupferdendriten, die bei einer
Stromstärke und Konzentration erzeugt wurden, bei denen das DLA-Modell
(vornehmlich Diffusion) anwendbar ist. Bei erhöhtem Strom kann das
elektrische Feld nicht mehr vernachlässigt werden, und die Ablagerungen
sind nicht mehr fraktal sondern dicht-radial
(siehe Abbildung
b).
Figure: links: Fraktale elektrolytisch erzeugte Kupferabscheidung,
rechts: Dicht-Radiale Kupferabscheidung