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Ziele der Modellbildung für dynamische Prozesse

. ZIELE DER MODELLBILDUNG Von einem guten Modell wird vor allem erwartet:

 
Figure: Ziele der Modellbildung: Aus gegebenen Zeitreihen sollen Modelle rekonstruiert werden, die mit wenigen, zeitlich konstanten Parametern auskommen. Bei periodischen Signalen (a) reduziert sich die Datenmenge der Zeitreihe auf die Angabe von Lage und Höhe der Peaks im Fourier-Spektrum. Im chaotischen Fall (b) ist eine Fourier-Transformation sinnlos, weil die Zahl der notwendigen Komponenten ungefähr der Zahl der Datenpunkte entspricht, weshalb man hier besser nichtlineare Differentialgleichungen an die experimentelle Dynamik anpaßt. Die Modelle sollen auch --- wenigstens kurzzeitige --- Vorhersagen ermöglichen (Teilbild c).

Als Modelle für Zeitreihen erscheinen deshalb vor allem diskrete Abbildungen und gewöhnliche Differentialgleichungen geeignet, während für Systeme mit vielen Freiheitsgraden partielle Differentialgleichungen oder zelluläre Automaten sinnvoll sind.

In der Chaosforschung macht man nun einige grundlegende Annahmen bei der Modellbildung für Zeitreihen:

Die komplexe Dynamik wird modelliert mit einem möglichst niederdimensionalen (n<10) deterministischen Modell und einem Rauschterm. Das Modell wird dadurch einfacher, weil man nur verlangen muß, daß es innerhalb der Rauschbreite korrekte Aussagen liefert. Für einige Zwecke kann der Rauschanteil relativ groß gewählt werden (Beispiel: Steuerung, vgl Kapitel gif).



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Werner Eberl
Sat Apr 15 13:17:50 MET DST 1995