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Was ist das World Wide Web?

Eine kurze Einführung in das Internet-Medium, das gegenwärtig die Kommunikation in der Wissenschaft revolutioniert

Vereinfacht gesprochen ist das World Wide Web (WWW) ein einziges riesiges elektronisches Lexikon. Man schlägt es auf einer bestimmten Seite auf (z.B. bei ,,Chaotische Nachrichten Nr.32``) gif und liest was da so drin steht. Fettgeschrieben sind dabei diejenigen Worte, zu denen es eine genauere Erklärung auf einer anderen Seite gibt. Diese Seite kann man dann durch Mausklick anwählen. Auf dieser Seite sind dann wieder Querverweise zu anderen Seiten usw. In den Seiten (oder als Anhang) können auch Bilder, Sounds und Videos enthalten sein, die dann automatisch erscheinen oder erklingen.

 
Figure: Meine eigene Startseite ins WWW. Bestimmte Worte des Textes sind Querverweise zu anderen Dokumenten, die durch Anklicken des Wortes erscheinen. Diese Querverweise (die sog. Hyperlinks) sind hier durch Rauten gekennzeichnet; andere Browser verwenden andere Hervorhebungen der Links.

Bis hierhin nennt sich das ganze Hypertext oder Hypermedia und kann auch lokal auf einem einzigen Rechner verwendet werden, etwa um spannende Dokumente für einen Sprachkurs o.ä. zu erstellen. Das besondere am WWW ist nun, daß die Dokumente auf irgendeinem der zig-tausend WWW-Server auf der ganzen Welt liegen können. Die verfügbare Information geht damit in die Größenordnung von Byte. Nochdazu ist die Information maximal aktuell, weil die Information nicht vom Anbieter per Post versendet wird, sondern direkt vom Leser online abgefragt wird. Die Information ist also sofort verfügbar, wenn der Autor das Dokument auf den Server legt. Eine Reihe von Dokumenten wird automatisch (z.B. täglich) erzeugt, etwa Wetterbilder oder Auszüge aus Terminlisten.

WWW ist aber noch mehr als nur WWW. Es bietet über eine einheitliche Schnittstelle auch Zugang zu Gopher-, ftp-, News- und telnet-Dokumenten. Die anderen Schnittstellen wie xgopher werden damit überflüssig. Als Benutzer merkt man kaum noch, von wo auf der Welt und von welcher Serverart das Dokument kommt. Auf den Servern können auch gezielt Prozesse gestartet werden, die ein bestimmtes Dokument sofort berechnen. So berechnet z.B. der Postleitzahlen-Server in einer Sekunde die Seite, auf der die Antwort zu der Anfrage steht, die man gerade vorher mit einem Hypertext-Formular abgeschickt hat.

Den Durchbruch schaffte WWW allerdings erst mit der Einführung einer extrem benutzerfreundlichen Schnittstelle, dem Mosaic vom NCSA in Illinois. Erst damit war die Integration von Sound und Bildern, die ansprechenden Formulare und die Verwaltung von Ankerpunkten möglich. Letzteres ist wichtig, weil man sich sonst leicht in der Tiefe der Querverweise verliert. Xmosaic läuft unter X auf UNIX-Workstations; seit einiger Zeit gibt es aber auch Versionen für MS-Windows und Apple-Mac. Für andere Rechner gibt es auch Schnittstellen (sog. Browser), die allerdings nicht so ansprechend sind, wie Mosaic.





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Werner Eberl
Sat Apr 15 13:17:50 MET DST 1995