Laplace arbeitete noch mit der Hypothese, daß alle Vorgänge in der Welt wenigstens prinzipiell vorhersagbar seien. Die Quantentheorie erschütterte diese Auffassung, da sie zeigte, daß über mikroskopische Teilchen wie etwa Elektronen keine weiteren Aussagen als die Angabe von Wahrscheinlichkeitsdichten für deren Verhalten möglich sind. Speziell die Heisenberg'sche Unschärferelation zeigt, daß sich nicht alle Komponenten (Orte und Geschwindigkeiten) eines dynamischen Zustands gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit messen lassen. Für makroskopische Objekte spielt diese quantenmechanische Unschärfe zunächst keine große Rolle, da sich die Schwankungen beim Vorhandensein vieler Atome weitgehend wegmitteln.
Für die Vorhersage chaotischer Systeme auf beliebig lange Zeit wäre aber die exakte Kenntnis aller Anfangsbedingungen notwendig. Daraus folgt, daß der Verlauf der Bahn eines chaotischen Systems nach längerer Zeit unvorhersehbar wird, auch dann, wenn das System exakt deterministischen Naturgesetzen gehorcht.