1.Einleitung
Neuronale Netze sind Computerprogramme, die im wesentlichen so ähnlich arbeiten, wie
man sich die Arbeitsweise des Gehirns eines Menschen vorstellt. Informationen
werden mittels Wichtungsfaktoren, welche der Synapsenstärken zwischen Neuronen
entsprechen, gespeichert. Durch Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten der
neuronalen Netze in der Industrie hat sich gezeigt, daß sie sich durch diese
Arbeitsweise für nahezu alle Anwendungsfälle der Mustererkennung anbieten.
"Mustererkennungsverfahren sind vor allem dann besonders vorteilhaft, wenn sich eine
mathematische Beschreibung des Prozesses nicht oder nur mit hohem Aufwand gewinnen
läßt, eine Prozeßbeschreibung aber in Form von Ein- und Ausgabedaten
vorliegt. Dies ist häufig bei komplexen Bearbeitungsverfahren in der Fertigungstechnik
der Fall, wo Neuronale Netze zur Überwachung von Maschinen und Prozessen eingesetzt
werden sowie im Rahmen der Qualitätssicherung. Hier besteht die Möglichkeit,
aus aufgenommenen Prozeß- oder Anlagensignalen sogenannte Muster zu generieren
und diesen Mustern ohne Kenntnis der analytischen Zusammenhänge Klassen zuzuordnen,
die die Prozeß- oder Anlagenzustäde repräsentieren. Aber auch chemische
und biotechnische Prozesse kommen besonders in Frage, da sie sich häufig einer
parametrischen Beschreibung entziehen sowie durch extrem starke Nichtlinearität
gekennzeichnet sind"(Zimmermann, Seite 71). "Im Zusammenhang mit der Chaosforschung sind
sie vor allem zur Vorhersage von Zeitreihen interessant. Das 'Muster' ist dabei ein
Stück der gemessenen Zeitreihe, und das Netz soll nun als Ausgabewert den
nächsten Wert voraussagen"(Eberl, Seite 46). In dieser Seminararbeit wird der
Aufbau, die Arbeitsweise und das Training eines neuronalen Netzes beschrieben,
das nötig ist, um eine Vorhersage (Prädiktion) einer beliebigen Zeitreihe
zu realisieren.