Im Rahmen des allgemeinwissenschaftlichen Wahlpflichtfaches "Digitale Kommunikation" entstand eine Seminararbeit über die Thematik Cyber- und Computersex.
Während der Student Rainer Gruber (ebenfalls FHM München) die derzeitigen Möglichkeiten zu diesem Thema analysierte, so widmete ich mich den Problemen dieser weitverbreiteten und vieldiskutierten digitalen Sexangebote.
Seit dem Beginn der Nutzung privater Computer entwickelte sich ein neuer Trend zur Vermarktung sexueller Inhalte. Dieser Trend setzte sich bis heute fort und ein Ende ist samt steigender öffentlicher Kritik nicht abzusehen.
Die meist harmlosen Diashows, die ursprünglich oftmals als Diskettenraubkopien kursierten, sind heutzutage fast vollständig von der CD-ROM verdrängt worden. Die große Speicherkapazität dieses Mediums erlaubt auf billige Art und Weise die Produktion grafisch hochwertiger, multimedialer Sexspiele und sogar Computervideos.
Außerdem entwickelte sich der Trend zur Vernetzung privater und kommerzieller Rechner. Als bekanntestes Beispiel ist zweifelsohne das Internet zu nennen, das derzeit ca. 40 Millionen Teilnehmer zählt und ständig weiter anwächst. Neben der Teilnehmerzahl steigt natürlich auch das Angebot verschiedenster sexueller Dienste - von harmlosen Beiträgen bis hin zu sträflichsten Perversionen.
Auch Mailboxen nutzen die übertragungstechnischen Möglichkeiten zur Verbreitung sexistischen Materials, jedoch mit kleinerer Zielgruppe und höherer Undurchschaubarkeit.
Als neueste Revolution im Bereich "rechnerunterstützer Sexualauslebung" zählt die Entwicklung im Bereich Cybersex. Während Cyberhelme und Datenhandschuhe bereits Einzug in die Computerspielindustrie gehalten haben, wurden auch schon erste Gehversuche mit Cybersexanzügen, zur Vermittlung direkter körperlicher Stimulationen unternommen. Diese Entwicklung wird mit Sicherheit fortgesetzt, um immer authentischere Sexualalternativen zu entwickeln.
Aufgrund der großen Aktualität der Internet-Sexproblematik wird dies einen Schwerpunkt dieser Arbeit darstellen. Außerdem soll dieser Bericht dazu anregen, sich eigene Gedanken über die derzeitige und potentielle Computersex-Entwicklung zu machen.
Das Internet ist in letzter Zeit immer wieder Ursache öffentlicher Empörung gewesen. Verantwortlich dafür sind meistens sexistische Inhalte, welche normalerweise jedermann (und auch "jederkind") zugänglich sind.
Bestimmte Sexartikelhersteller oder entsprechende Dienstleistungsunternehmen speisen ihre meist grafisch untermalten Angebote ins Internet ein. Obwohl oftmals Warnungen wie "!! Nur ab 18 Jahren !!" vermerkt sind, hindert dies kein Kind an der Betrachtung dieser WWW-Seiten. Weitaus gefährlicher sind jedoch inoffizielle Angebote von verbotenen Bildern und Videos. Diese Medien beeinhalten nicht allzuselten sogenanntes Hardcore-Pornomaterial, wo Sodomie oder die Vergewaltigung von Kindern und Frauen dargestellt ist. Eine allgemein zugängliche Veröffentlichung dieser Angebote unterstützt mit Sicherheit nicht die Bekämpfung dieser kriminellen Pornoszene, sondern wirkt eher förderlich.
Neben dem großen Sex- und Pornoangebot im Internet sollte man jedoch auch nicht die rechts- und linksextremen Veröffentlichungen verharmlosen. Auch sie bewegen sich in einem "quasi rechtsfreien Raum" und stellen unter Umständen eine öffentlich Gefährdung dar.
Auch bestimmte Foren und sogenannte Newsgroups enthalten oftmals derartige bedenkliche Inhalte, welche unseren durchschnittlichen Moralvorstellungen nicht genügen. So leugnen manche rechtsradikale Gruppierungen öffentlich den Holocaust, fordern zu Gewalttaten gegen Juden, Schwarze, Schwule und anderen Personengruppen auf oder verbreiten rechtsextremes Propagandamaterial.
Zentrales Thema der öffentlichen Kritik ist jedoch in erster Linie das Sex- und Pornographieangebot im Internet. Folglich war abzusehen, daß Versuche zur Erziehung des anarchistischen Internets nicht auf Dauer ausbleiben konnten.
Die US-Firma Compuserve, die Menschen in 140 Staaten den Zugang zum Internet vermittelt, setzte vor kurzem zum Rundumschlag gegen die Computersexbranche an. Zum Jahresende 1995 sperrte Compuserve mehr als 200 Diskussionsforen, was der Firma von der bayrischen Justiz nahegelegt wurde. Münchner Kriminalbeamte der "Arbeitsgruppe EDV" waren es, die pornographische Texte und Bilder im Internet entdeckt hatten. Daraufhin überstellte die Staatsanwaltschaft der deutschen Compuserve-Tochter eine Liste mit Newsgroups, deren Inhalte potentiell jugendgefährdend seien. Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren gegen die Firma Compuserve eingeleitet.
Von diesem Vorfall in Kenntnis gesetzt, sperrte die Compuserve-Zentrale in Columbus/Ohio sofort all ihren vier Millionen Mitgliedern den Zugang zu den aufgelisteten Diensten. Dies hatte wiederum eine weltweite Protestlawine zur Folge. Besonders amerikanische Schwule kritisieren das Vorgehen der Firma Compuserve und des Bestreben der bayerischen Behörden, denn sie sind eine der hauptleittragenden Gruppierungen dieser Internet-Zensur.
Grund dafür ist die Vorgehensweise der Münchner Ermittler, denn ihre Auswahlverfahren sind sehr oberflächlich durchgeführt worden. So wurden hauptsächlich Newsgroups mit harmlosen Inhalten auf die "Zensurliste" gesetzt. Diskussionsforen in denen Titel mit den Silben "sex" oder "gay" zu finden waren gerieten dabei schon unter Verdacht. Verständlich ist somit auch die Aufregung der schwulen Netzteilnehmer, denn es wurden ja auch harmloseste Diskussionsrunden zensiert, nur weil in deren Titel die Zeichenfolge "gay" vorkam. Dieses Wort kennzeichnet jedoch oft nur die Zielgruppe der Inhalte, was nicht bedeuten muß, daß es sich hier um jugendgefährdende "Schmuddelthemen" handeln muß. Selbst der Leiter der "Arbeitsgruppe EDV" bemerkte kürzlich, daß nur etwa 40 Newsgruppen der insgesamt über 15000 wirklich im "Hardcore-Bereich" anzusiedeln sind.
Die Problematik einer Internet-Zensur ist unbestreitbar. Wie eben gezeigt, führt eine nach bestimmten String-Algorithmen durchgeführe Zensur auch unweigerlich zur Sperrung harmloser Inhalte. Außerdem besteht die Gefahr, daß dadurch bestimmte Gruppierungen (wie in unserem Beispiel die "gays") einer mehr oder weniger starken Diskriminierung ausgesetzt werden können.
Weiterhin wäre zu überlegen, nach welchen Maßstäben moralische Grundsätze definiert sind. Die Globalität des Internets steht nämlich in direktem Konflikt zur Regionalität der jeweiligen Sitten und Gebräuche. Was wäre beispielsweise zu tun, wenn islamische Netzteilnehmer die Abbildung von ausschließlich verschleierten Frauen fordern würden? - Wahrscheinlich würde eine amerikanische Firma hierbei keinen Grund für eine Zensur sehen, aber wäre dies nicht gleichzeitig wieder eine Diskriminierung islamischer Bürger?
Die Haftbarkeit der Provider für den Inhalt des Internets kann auch nicht so einfach als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden. Grund dafür ist die riesengroße und ständig wachsende Vielfalt der Angebote. Für das Sperren verfänglicher Inhalte ist es notwendig, daß all diese dem Netzanbieter auch bekannt sind. Bei einer derart großen Datenmenge ist dies jedoch nahezu unmöglich, denn eine Zensur aufgrund eines verfänglichen Titels stellt wie bereits erwähnt kein vernünftiges Auswahlkriterium dar. Außerdem erhalten die wirklich extremen Angebote meist sowieso einen harmlosen "Decknamen".
Ein Veröffentlichungsverbot seitens der jeweiligen Regierung kann auch nicht zum gewünschten Ziel führen. Grund dafür ist wieder der Unterschied der regional vorkommenden Moralvorstellungen. Verbietet die deutsche Regierung zum Beispiel allen Deutschen die Veröffentlichung anstößiger Internetbeiträge, so wäre dies nahezu sinnlos, denn wegen der globalen Vernetzung könnten immer noch verbotene Inhalte bezogen werden - diesmal zum Beispiel aus Dänemark oder vielleicht aus Thailand...
Obwohl ein regionales Verbot durch bestimmte Regierungen wenig Sinn machen würde, fordern einige amerikanische Abgeordnete ein ganzes Bündel an Regelungen zur Einschränkung des Datentransfers. Der konservative demokratische Senator James Exon brachte dazu den "Communications Decency Act" ein, der die US-Jugend vor gefährlichen Inhalten schützen soll. Darin ist neben der Pornographie auch der Gebrauch von Schimpfwörtern wie "fuck" und "shit" verboten, was bezogen auf den amerikanischen "Jugend-Slang" als nicht mehr zeitgemäß erscheint. Laut Exon sollen Verstöße gegen diese Verordnung künftig mit bis zu 100000 Dollar Strafe oder zwei Jahre Haft geahndet werden. Diese hätte jedoch auch Sanktionen gegen elektronisch veröffentlichte Klassiker wie zum Beispiel "Romeo und Julia" zur Folge...
Die Zensur bestimmter Inhalte im Internet stellt zweifelsfrei einen stark umstrittenen Einschnitt in die freie Welt der Datenübermittlung dar. Besonders energisch reagieren die Netzteilnehmer dabei auf die Verletzung des demokratischen Grundgedankens von Internet. Sollte doch ausgerechnet dieses Netz zur weltweiten freien Meinungsäußerung beitragen - ohne Angst vor Strafe und Zensur.
Die Vielfalt des Sex- und Pornoangebots im Internet ist nicht zu leugnen. Wie in der Einführung bereits erwähnt, gibt es jedoch noch einige weitere Möglichkeiten, computerunterstützten Sex zu "beziehen". Bedeutend sind in erster Linie die CD-ROMs, diverse Computermailboxen, natürlich Netzwerke wie das Internet und neuerdings auch Cybersexsysteme.
Durch die Nutzung dieser "maschinellen" Sexangebote kann es jedoch auch zu problematischen Folgen kommen. Als Grund dafür wäre die zutiefst zwischenmenschliche Eigenschaft der Sexualität anzumerken, die hierbei meist nicht geboten ist.
Die Kommerzialisierung des Sexuallebens läßt einen unschönen Nebeneffekt dieser Entwicklung erkennen. Nahezu alle interessanten Angebote digitalen Sexvergnügens kosten Geld, denn mittlerweilen erkannten viele Personen diesen neuen Markt. Dem Anwender zeigt sich immer wieder, daß nahezu alle seine Wünsche befriedigt werden können - Voraussetzung ist jedoch das nötige Kleingeld.
Es besteht die Möglichkeit, daß dies zu einem egoistischen Verhalten des Sexkunden führt, denn er (oder auch sie) scheint zu vergessen, daß die zwischenmenschliche Sexualität Vertrauen und Kompromißbereitschaft voraussetzt. Außerdem besteht die Gefahr der Bindungsunfähigkeit, denn eine persönliche Zweierbeziehung steht vollends im Gegensatz zur Partnerflexibilität beim Computersex. Online-Modem-Sex über eine Computernetz ermöglicht zum Beispiel den Kontakt zu einer bislang unbekannten Person, was als Alternative zum Telefonsex betrachtet werden kann. Außerdem besteht dabei manchmal sogar die Möglichkeit, diese Person über eine Art "Ruckelvideo" zu betrachten und zu "befehligen". Je nach persönlicher Finanzlage kann man nun beliebig oft mit immer wieder neuen Liebesdienern(-innen) kontaktieren. Diese ständigen "Partner"-Wechsel können nun eventuell zur Gewohnheit werden, was zur bereits erwähnten Bindungsunfähigkeit führen könnte.
Die Anonymität dieser digitalen Sexvariante erzeugt außerdem noch ein interessantes Phänomen:
Die Persönlichkeit des Sexkonsumenten verliert während der Nutzung derartiger Onlinedienste oftmals an Niveau. Während das normale Telefongespräch noch mehr Nähe zum Gesprächspartner vermittelt, enthemmt die Onlinekommunikation per Tastatur den Benutzer meist um ein Vielfaches. Diese "absolute Anonymität" hat allzuoft primitivste Kommentare zur Folge.
Die Enthemmung durch eine derartige digitale Kommunikation kann durch folgendes Beispiel leichter nachvollzogen werden: Nur wenige der Personen, die zum Beispiel einmal Interesse an einem pornographischen Film haben, trauen es sich, diesen Film ganz ungeniert aus einer öffentlichen Videothek zu holen. Sexuelle oder pornographische Darstellungen über das Computernetz zu beziehen, würde den meisten Personen hingegen wohl keine Schwierigkeiten bereiten. Es ist leicht einzusehen, daß die Ursache für dieses Verhalten in der totalen Anonymität der Computersex-Szene zu finden ist.
Neben all diesen Thesen müssen die Hardcore-Pornos noch einmal erwähnt werden:
Besonders durch die heutigen Möglichkeiten der Datenfernübertragung können nun auch kriminelle Anbieter ihren "Hot Stuff" auf leichte Art und Weise an die entsprechenden Zielgruppen bringen. Kinderpornobilder oder auch Bilder von vergewaltigten Frauen brauchen somit nicht mehr "unter dem Ladentisch" verkauft werden, denn mit Hilfe eines Modems ist dies oftmals bequem und ohne großes Risiko möglich. Den Behörden sind somit allzuoft "die Hände gebunden" und es bedarf der Mithilfe sämtlicher Netzteilnehmer, diese Angebote nicht zu beziehen, sondern mitzuhelfen, daß die Anbieter dieser Inhalte aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Schwierigkeit, sich über mögliche Auswirkungen des derzeitigen Computersexangebots Gedanken zu machen, ist erkennbar, denn jeder Computerbenutzer besitzt eine eigene Persönlichkeit, die nicht immer auf die gleiche Art und Weise zu beeinflussen ist.
Noch heikler ist es deshalb, eine Zukunftsprognose zum Thema "problematische Folgen des potentiellen Computersexangebots" abzugeben. Verschiedenste, selbst scheinbar unbedeutende Einflüsse, können sich nämlich mit ungeheueren Folgen auf das zukünftige menschliche Verhalten auswirken.
Trotzdem wage ich es, eine paar Gedanken zu einem theoretisch möglichen Sexualverhalten zu erläutern.
Die mittlerweile entwickelten Cybersexanzüge erlauben schon heute einen rechnergestützten pseudophysischen Sexualkontakt zu einer anderen Person. Diese Technik (!) steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Eine größere Datenverarbeitungsgeschwindigkeit könnte zur Umsetzung wirklichkeitsgetreuerer und ganzkörperlicher Sexualstimulation führen. Natürliche wäre auch eine Weiterentwicklung in der Sensortechnik sowie in sämtlichen anderen technischen und naturwissenschaftlichen Arbeitsbereichen notwendig. Mit Hilfe der Robotertechnik besteht vielleicht einmal die Möglichkeit, einen extrem beweglichen, "menschenähnlichen" Roboter zu bauen. Durch eine Fortentwicklung der Übertragungstechnik in Bezug auf eine viel höhere Datendurchsatzrate, könnte dieser Roboter übermittelte Bewegungsdaten in koordinierte Bewegungen umsetzen. Gleichzeitig würden physische Kontakte aufgrund der sich am Roboter befindlichen Sensoren in einen Datenstrom umgewandelt werden und zur Weiterverarbeitung gesendet werden.
Utopisch wären heutzutage noch die unvorstellbaren Datenmengen, die für einen gut funktionierenden Roboter nötig wären. Diese Datenmengen würden nämlich eine viel schnellere Verarbeitung voraussetzen. Außerdem müßten diese Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit übertragen werden können, was bei größeren Entfernungen neue Lösungsmöglichkeiten voraussetzen würde.
Wäre dies jedoch möglich, so bräuchte jeder Cybersex-Fan eine derartigen Roboter. Durch das Berühren des Roboters an bestimmten Stellen müßte dieser die daraus gewonnenen Daten an den Roboter am anderen Ende der Datentransferstrecke übermitteln. Dieser andere Roboter hätte nun zur Aufgabe, die andere Personen auf selbe Art und Weise zu berühren. Folge daraus wäre eine indirekte physische Kommunikation, die mittels des jeweiligen Roboters geführt würde. Der Roboter bekäme somit eine menschenähnliche Rollenfunktion, denn die Bewegungen des Roboters wären eine eingeschränkte Kopie des anderen (eventuell unbekannten) Menschens. Beachten müßte man jedoch auch die Schwierigkeit, daß der Roboter bei der Übermittlung von Berührungen sämtliche Positionsänderungen der zu berührenden Person miteinkalkulieren muß.
Eine derartige (theoretische?) Form des Cybersex würde dem vielleicht sogar unbekannten Sexualpartner eine ungeheuere Machtposition verleihen. Ungewollte körperliche Behandlungen könnten mutwillig entstehen, ohne den "Partner" auch nur zu kennen. Die Anonymität bei derartigem Cybersex, würde zu einem ständigen Ausprobieren von sonst nicht möglichen Körperkontakten führen!!
Auf eher emotioneller Basis könnte Cybersex mit Hilfe der Phantomatik vollzogen werden. Dies würde jedoch ein kontrolliertes Beinflussen der Gehirnfunktionen voraussetzen, was derzeit noch nicht vorzustellen ist. Die Gefahr bei dieser Art der "Computerliebe" ist verständlicherweise groß, denn Menschen mit hoher Persönlichkeit könnten beim phantomatischen Cybersex große Macht auf die andere teilnehmende Person ausüben. Über genaue weitere Folgen kann fast nicht nachgedacht werden, da es sich bei dieser Thematik wirklich noch um absolutes Neuland handelt.
Derartige Sexvarianten könnten theoretisch gesehen dem herkömmlichen zwischenmenschlichen Sex den Rang ablaufen. Positiv sehen könnte man dabei die Vermeidung bestimmter Geschlechtskrankheiten wie zum Beispiel Aids. Andererseits könnte eine komplett Ich-bezogene Gesellschaft entstehen, deren Fortbestand in erster Linie durch Geburtenkontrolle und -steuerung gesichert wäre.
Abschließend ist zu bemerken, daß dies nur ein Exkurs in eine Ansammlung und Verknüpfung von Zukunftsvisionen war, die mit Vorsicht zu genießen sind.
Da zukünftige Entwicklungen auch wirklich nur in der Zukunft aussagekräftig zu interpretieren sind, sollten vorstehende Gedanken nur als Denkanstöße gewertet werden. Im Wandel der Zeit wird sich auch unser ganzes Bewußtsein und unsere Moralvorstellung ändern, so daß derzeitige Horrorvisionen in der Zukunft vielleicht als ganz normal und gesellschaftsfähig angesehen werden können.
Quelleangabe zur Compuserve-Zensur: "Der Spiegel", Ausgabe Nr. 2 / 8.1.96
Besonderer Dank gilt der "REDAKTION" der Medienproduktionsgesellschaft "ELF 99" für die freundliche Unterstützung.