In Anbetracht der immer komplexeren Anwendungen und Grafiken, die WWW-Benutzer bedienen (wollen?) und die die Netzlast stark erhöhten, schien es notwendig, ein Konzept zu entwickeln, kleine Anwendungsprogramme (sog. Applets, s.v.w. "Applicatiöns-chen") statt der Grafiken zu übertragen. Sun belebte dazu ihre Sprache JAVA neu und schrieb auch gleich einen passenden Browser, HotJava.
JAVA ist vom Konzept her nicht auf Grafiken beschränkt, sondern kann vielfältige Funktionen ausführen. Damit erschien es z.B. möglich, auch so etwas wie ein Tabellenkalkulationsprogramm als Applet bereitzustellen. Nur noch ein einziges EXCEL-Exemplar, das alle benutzen? Der Kampf gegen Microsoft als Motivation.
Wenn die Programme alle irgendwo als Applets im WWW herumliegen, braucht man vielleicht auch keine Festplatte mehr, sondern verwendet das, was unter dem Schlagwort Internet-Terminals propagiert wird: Multimedia-PC's ohne HD, aber mit CD-ROM, wo der JAVA-Interpreter drauf ist. Das Update-Problem verlagert sich zum größten Teil auf die Betreiber der WWW-Server, die ihre Applets warten müssen. Der Anwender muß sich nur ab und zu eine neue JAVA-CD kaufen.
Animation
Meine Homepage beinhaltet eine Animation, aber ohne Java. Erst bei komplexeren Animationen erscheint der Einsatz von Java sinnvoll, nämlich genau dann, wenn die Bilder leichter errechnet als übertragen werden können. Das ist bei den mathematischen Fraktalen der Fall. Von denen weiß aber niemand so recht, wozu die gut sein sollen. (Auch ich nicht, und ich habe auf dem Gebiet der Chaosforschung promoviert.)
Kommerzielle Anwendungsprogramme
Wo liegen die Anwenderdaten?
- Wenn sie auf dem PC liegen, dann ist Java kein Vorteil gegenüber einem downgeloadeten Programm, denn das Applet muß jedes Mal neu geladen werden.
- Wenn sie bei einem Provider liegen, muß man zu diesem ein großes Vertrauen haben.
Dazu wage ich noch kein endgütiges Statement.
Java-Applets laufen auf HotJava und den meisten 32-bit-Versionen von Netscape. In Netscape gibt es außer Java noch JavaScript, das leichter zu programmieren ist und eigentlich auch sonst wenig mit Java zu tun hat. JavaScript ist auf alle Fälle so unsicher, daß Netscape sofort nach Erscheinen der Netscape-Version 2.0, die JavaScript konnte eine Version 2.01 nachgeschoben hat, wo man JavaScript wieder abstellen konnte.