Chaosforschung - eine wissenschaftliche Revolution?
- Vorlesung -
Seit dem Ende der 70er-Jahre beschäftigen sich immer mehr Wissenschaftler
mit sog. chaotischen Systemen. Dieser Aufschwung läßt sich durch alleinige
Analyse der wissenschaftlichen Publikationen in diesem Gebiet nicht
verstehen; vielmehr muß man den Einfluß von sich wandelnden Denkmustern
in anderen Disziplinen, das frühe öffentliche Interesse und
die parallel laufende Steigerung des Einsatzes elektronischer Rechenanlagen
miteinbeziehen.
Nach einer Einführung in die wisenschaftssoziologischen Arbeiten
von Fleck (Denkstile und Denkkollektive),
und Kuhn (wiss. Revolutionen, Paradigmenwechsel)
wird ein
Überblick über die Entwicklung der Chaosforschung von
ihren Anfängen (Poincaré: Ist das Sonnensystem stabil?) bis
zu aktuellen Themen (Modellierbarkeit komplexer Systeme,
Kontrolle von Chaos) gegeben.
Die Begriffe werden anhand von Experimenten erläutert, die aus Gründen
der einfachen Reproduzierbarkeit aus dem Gebiet der Physik stammen.
Werner Eberl, 1995-07-26