Geschichtlicher Rückblick
Das ARPANET
Der Grundstein für das heutige Internet wurde bereits in den späten 60er Jahren durch das sogenannte ARPANET gelegt. Dies wurde Entwickelt von der Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums (Advanced Research Project Agency) und sollte die störungsfreie und vor äußeren Einwirkungen bestmöglich geschützte Kommunikation der US-Army ermöglichen. Dafür waren mehrere verschiedene Leitungen notwendig, über die wahlweise die Daten gesendet werden konnten und somit die Unterbrechung einer einzelnen Leitung keinen totalen Kommunikationszusammenbruch verursachte. Dazu mußte, im Gegensatz zu einer festen Verbindung wie beim Telefonieren, der Datenstrom mit Hilfe von Protokollen entsprechend gelenkt werden.
Das ARPANET-Projekt wurde 1968 unter der Leitung von Charles Hitzfeld mit einem Budget von einer halben Million Dollar gestartet. Als Hauptziele wurde die Errichtung eines zuverlässigen, störungsresistenten Netzes auf der Basis der Pakettechnik, die Nutzung vorhandener Hardware-Resourcen sowie die Möglichkeit des Datenaustauschs zwischen Rechnern unterschiedlicher Hersteller benannt.
Die ersten beiden Anwendungsprogramme für das neue Netzwerk waren ein Programm zur Fernsteuerung fremder Rechner (telecommunications network, "Telnet") und ein Programm für den Austausch von Dateien mit anderen Rechner (file transfer protocol, "FTP"). Genutzt wurde das ARPANET zunächst jedoch nicht so intensiv wie sich das die Erfinder vorgestellt hatten. Erst die elektronische Post (eMail) verhalf dem Netz auf die Beine.
Nun folgten Experimente auch andere Trägermedien (Radiowellen) für den Datenaustausch in das Netz einzubinden, was 1975 letztendlich zur Gründung des SATNETS führte.
Das Internet und das TCP/IP-Protokoll
Nachdem es durch das ARPANET möglich geworden war, unterschiedliche Hardwareplattformen in einem Netz zu integrieren sowie unterschiedliche Trägermedien für ein Netz zu Nutzen, wurden in der Folge die Bemühungen, eine Verbindung heterogener Netzwerke herzustellen, intensiviert. Gelungen ist dieses Vorhaben dann mit der Verbindung zwischen dem ARPANET und dem PRNET, wobei das PRNET auf einer deutlich anderen Technologie wie das ARPANET beruhte (Rundfunkwellen). Dafür war es notwendig, sich auf ein einheitliches Datenformat und eine einheitliche Methode der Verbindungsherstellung zu einigen. Da die alten ARPANET-Protokolle der neuen Aufgabe nicht gewachsen waren, entschloß man sich einen neuen Standard zu schaffen. Dieses neue Netzwerkprotokoll erhielt den Namen "Transmission Control Protocol" (TCP) und hatte die Aufgabe für einen reibungslosen Paketaustausch zu sorgen, indem es den Versand der Protokolle überwachte und diese so aufteilte, daß kein Teil des Netzes überlastet wurde. Neben diesen Routing Aufgaben übernahm das Protokoll ursprünglich auch die Adressieren aller an das Netz angeschlossenen Rechner. Um 1980 wurde diese Aufgabe dann einem eigenen Protokoll, dem "Internet Protokoll" (IP), übergeben. Zunächst wurden mit Hilfe des Internet-Protokolls das ALOHANET, das PRNET und das SATNET mit dem ARPANET verbunden. Das dadurch neu entstandene Netzwerk erhielt zunächst den Namen "ARPA Internet". Erst als sich diesem Netz weitere Organisationen aus dem In- und Ausland anschlossen wurde es schließlich einfach "Internet" genannt.