Wie rationell sind Computer wirklich?


1. Einleitung

2. Wo der Computer Zeit verschwendet

2.1 Die unendliche Geschichte (der Installationen)
2.2 Sind neue Programme wirklich schneller
2.3 Erst mal lernen wie es geht

3. Wo der User Zeit verschwendet

3.1 Schneller, besser, leistungsfähiger
3.2 Weil's Spaß macht

4. Wo andere die eigene Zeit verschwenden

4.1 Die Virenplage

4.1.1 Kleine Virenkunde
4.1.2 Übersicht

4.2 Sabotage und Spionage

4.2.1 Der Zugriff auf Netzrechner
4.2.2 Was ist eine Firewall

5. Zusammenfassung


Einleitung

Wer kennt das nicht? Stundenlang sitzt man vor dem Rechner, um die angeblich so einfach zu installierende Graphikkarte einzubauen, oder eine Textverarbeitung zum Laufen zu bringen. Da fragt man sich doch manchmal ob der Computer wirklich Zeit spart, oder ob er vielmehr Zeit "frißt"!
In meiner Arbeit will ich vor allem Beispiele zeigen, wie mit dem Computer Zeit verschwendet und totgeschlagen wird. Aber nicht nur die Zeit ist ausschlaggebend für die Rationalität eines PC's. Auch die Frage nach dem Preis wird viel zu selten gestellt. Dabei sind Hard- und Software bestimmt nicht immer ihren Preis wert! Sollte so manche Anschaffung nicht genauer nach ihrem Sinn hinterfragt werden?
Gerade für Firmen bedeutet der Einsatz von Computern nicht immer nur Zeitersparniss. Natürlich ist gerade im Bereich Steuerung und Regelung, sowie in der maschinellen Fertigung der Computer eine unschlagbare Erfindung, die dem Menschen gerade die stupiden und regelmäßig wiederkehrenden Aufgaben perfekt abnimmt. Auf der anderen Seite kosten stundenlanges Solitärspielen und Chatten im Internet während der Arbeitszeit den Firmen unnötig Geld.
Ich will aber auch gleich vorausschicken, daß ich Computer auf keinen Fall verteufeln will! Auch ein erhobener Zeigefinger steht mir sicherlich nicht zu. Ganz im Gegenteil, die meisten Beispiele von irrationalem Umgang mit dem Rechner kommen aus meiner eigenen täglichen Praxis. Beim schreiben dieser Zeilen wurde ich wiederholt an mein eigenes Verhalten erinnert. Aber auch einigen Lesern werden diese Verhaltensmuster nicht fremd erscheinen. Das Ziel dieses Textes soll nur ein Anstoß zum überlegen sein. Deshalb gehe ich auch nicht auf die unzähligen Einsatzgebiete des Computers ein, in denen er sich schon lange etabliert hat und aus denen er nicht mehr wegzudenken ist.

Wo der Computer Zeit verschwendet

Natürlich verschwendet nicht der Computer die Zeit. Ich meine damit eher die Hersteller von Hard- und Software. Dabei denke ich vor allem an die Zeit, die bei der Installation und bei Schulungen verloren geht.

Die unendliche Geschichte (der Installationen)

Ob Hard- oder Softwareinstallation, nur äußerst selten geht sie auf Anhieb! Mit Schlagworten wie "Plag & Play" wird dem Benutzer vorgemacht, daß es reicht, die Komponenten in einen freien Steckplatz einzubauen, den Computer neu zu starten und los gehts.
Ich glaube jeder ist diesem Irrtumschon einmal aufgesessen. Und bestimmt hat jeder den Computer nach dem wiederholten Aus- und Einbau verflucht und sich überlegt, ob sich der ganze Zeit- und Geldaufwand eigentlich lohnt. Hat man dann endlich ein Erfolgserlebnis, weil nach dem Einschalten des Rechners nicht schon wieder eine der unzähligen Fehlermeldungen erscheint, dann ist alles vergeben und vergessen. Gleich darauf wird überlegt, wie man den PC schneller oder die Darstellung besser machen kann. Der bevorstehende Aufwand wird ignoriert, weil ja "Plug &Play" drauf steht!
Noch schwieriger war es allerdings als es die "Unterstützung" durch "Plug &Play" auch noch nicht gab. Mühsam mußten über Jumper Interrupts eingestellt werden um die neuen Komponenten zum Arbeiten zu bringen. Was schon manchen Computerfachmann zur Verzweiflung brachte, macht das Einbauen der neuen Komponenten für Laien fast unmöglich. Die Installationsroutinen fordern Angaben, die fast ein Informatikstudium erfordern.

Sind neue Programme wirklich schneller

Was passiert eigentlich mit der vom Mikroprozessor gesonnenen Zeit?
So fragt Christian Nürnberger in seinem Aufsatz in der Süddeutschen Zeitung.
Die Antwort ist so schlicht wie überraschend: Die Zeit wird, kaum das sie gewonnen ist, gleich wieder totgeschlagen. Von Bill Gates. Oder genauer gesagt von dessen Betriebssystem.
Das heißt also, daß die neu auf den Markt geworfenen Betriebssysteme nicht immer die erwartete Geschwindigkeitsverbesserung bringen, sondern vielmehr durch zum Teil sinnlose "Tools" jede Mehrleistung von schnelleren Prozessoren auffressen.
Aber nicht nur die neuen Betriebssysteme "kosten" wertvolle Millisekunden an Computerzeit. Nein, auch bei Anwendungsprogrammen steht die Zeitersparniss nicht immer im Vordergrund. Sicherlich ist die Geschwindigkeitsverbesserung nicht immer das Hauptziel einer neuen Softwareversion, trotzdem wird der "User" immer öfter in seinen Erwartungen entäuscht.

Erst mal lernen wie es geht

Immer wieder geht es von vorne los. Mit jedem neuen Programm muß die Bedienung wieder von Neuem gelernt werden. Das heißt jedes Update bedeutet zusätzlich zur Installation muß für jeden User Zeit für Schulung bzw. Selbststudium eingerechnet werden.
Am meisten macht sich das natürlich für Firmen bemerkbar, die ihre Software immer auf dem aktuellen Stand halten und damit immer wieder vor dem Problem stehen, ihre Mitarbeiter für die Bedienung fit zu machen. Auch für User mit Computerwissen dauert das Erlernen eines neuen Programmes oder einer neuen Version je nach Komplexität von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Müssen sich jedoch Personen, für die der Computer nur ein Hilfsmittel sein soll, mit den Eigenheiten der Neuentwicklungen vertraut machen kann das unverhältnissmäßig langer dauern. So kann sich eine Neueinführung eines Computersystemes in einer mittelgroßen Firma finanziell in vielen hundert Mannstunden an Einführungszeit auswirken. Das ist einerseits ein großer finanzieller Aufwand und andererseits Monate von verlorener Zeit, die sich natürlich auch in der regulären Produktion auswirken.

Wo der User Zeit verschwendet

Schneller, besser, leistungsfähiger

Die ewigen Zweifel des durchschnittlichen PC-Benutzers: So wird überlegt, gekauft und eingebaut, solange der Geldbeutel hält. Auch wenn der Rechner schon lange einen Standard erreicht hat der die Anforderungen des "Users" erfüllt, wird trotzdem immer erweitert. Hier kommt neben der "verschwendeten" Zeit auch noch ein finanzieller Aspekt hinzu! Kann ein Privat-PC mit einem Anschaffungspreis von über 2000.- DM, der vorwiegend zum Schreiben von Briefen verwendet wird, noch als eine wirtschaftliche Anschaffung bezeichnet werden? Muß eine Textverarbeitung, die diesen Zweck erfüllen soll, fast 1000.- DM kosten und bei der ersten Versionsverbesserung sofort erneuert werden? Gerade in diesem Bereich wird unwarscheinlich viel Geld und Zeit verschwendet, nur um "Up to date" zu sein!

Weil's Spaß macht

Endlich ist sie auf dem Markt, die neue Terminplanungssoftware. Jetzt kann der Schüler seine Schulaufgabentermine in den Computer eingeben, genauso wie seinen Stundenplan und seine wöchentlichen Trainingszeiten. Das alles könnte er sich natürlich auch auf einen Zettel schreiben!
Im neu gekauften Officepacket ist eine Datenbankanwendung dabei. Sofort wird jede CD und jedes Video eingegeben, verwaltet und gepflegt. Dabei fällt zwar mehr Arbeit als Nutzen an, aber egal. Hauptsache Spaß machts.
Wenn Spaß im Spiel ist, dann wird nicht über Sinn und Unsinn nachgedacht. Dann wird jedes Feature, egal wie sinnvoll, genutzt.
Firmen haben da wahrscheinlich mehr mit den Spielen zu kämpfen, die z.B. bei solchen Betriebssystem wie Windows 95 mitgeliefert werden. Kaum wurde auf dem Rechner die neueste Software installiert gehen die firmeninternen Meisterschaften im Solitärespielen los. Das Spielfieber greift in Windeseile um sich und plötzlich werden aus den zuerst produktiven Arbeitszeiten Trainingsstunden an der Computertastatur. Mit dem Argument, daß die Spiele gerade Anfängern am Rechner den Umgang mit der Mouse nahebringen kann man jedoch nicht die Stunden und Tage entschuldigen, die so vergeudet werden.
Einen ganz ähnlichen Effekt hat die Einführung von Internetzugängen für Mitarbeiter.
Hier muß man natürlich die Vorteile dieser neuen Verbindung zur Außenwelt anführen:
Dabei darf trotzdem nicht außer Acht gelassen werden, das sich diese genannten Vorteile nicht an jedem Arbeitsplatz auszahlen. Auch die Liste der hierdurch entstehenden Zeitverschwendungen ist sehr umfangreich:
Diese Punkte sollten unbedingt gegenübergestellt werden, bevor ein Internetzugang für bestimmte Arbeitsplätze gewährt wird, um auch wirklich Nutzen daraus zu ziehen.

Wo andere die eigene Zeit verschwenden


Die Virenplage

Ich kann nur vermuten, was in "Programmierern" vorgeht, die Viren programmieren und in den Uml auf bringen. Schon die ungefährlichen Viren, die nur eine Meldung auf den Bildschirm aus- geben, können dem User wertvolle Zeit und Nerven kosten. Erst recht diejenigen Viren, die Daten auf der Festplatte vernichten oder sogar auf die Hardware losgehen und diese zerstören. Was die ganze Sache natürlich noch krimineller macht, sind die auf einen "Virenangriff" folgenden Kosten.
virus Schon allein die Angst vor den Viren kostet Firmen und Privatpersonen viel Zeit und Geld. Teuere Schutzsoftware muß angeschafft werden und immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Wie auch in vielen anderen kriminellen Bereichen sind die übeltäter auch hier meist schneller als die Hersteller und Programmierer der Virenschutzsoftware. Die Kreativität von "Virenzüchtern" ist nicht aufzuhalten und kaum meint man, man hat ein Allheilmittel für eine Virenart gefunden, sind schon mehrere neue Arten in Uml auf die noch viel schwerer zu finden und zu vernichten sind als die bereits bekannten.
Es ist eine neue Dimension der Gefährdung eingetreten: // Heute können Computerviren einen Menschen töten.
Das zumindest behauptet der Virenscanner-Hersteller Trend Micro in einer im Internet veröffentlichten Bedrohungsanalyse. Die Ersteller dieser Analyse begründen dies mit zwei Fallbeispielen. Solche Szenarien, auch wenn sie hypotetisch sind, lassen doch aufhorchen. Da sich keine Firma Fehler durch Viren erlauben kann muß auch hier wieder viel Zeit und Geld in die Enttarnung von Computerviren investiert werden.
Die Firma Trend Micro verweißt in ihrer Analyse des weiteren auf eine Untersuchung der NSCA(USA) nach der neun von zehn amerikanischen Unternehmen von einem Virus infiziert worden sind und dadurch wirtschaftlichen Schaden erlitten haben. Diese Erkenntnisse lassen sich leicht auf deutsche Verhältnisse umrechnen.

Kleine Virenkunde

Viren sind Stücke ausführbaren Programmcodes, die sich selbstständig vermehren. Die meisten Arten enthalten einen Schadteil, der wichtige Daten oder auch Hardware zerstört. Ihr Ziel ist es fast immer, so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben, um sich weitestmöglich zu verbreiten und so den maximalen Schaden anzurichten.
Immer öfter wird das Internet für die Verbreitung verwendet, da dort innerhalb von kürzester Zeit die ganze Welt mit dem neuen Virus "versorgt" werden kann.
Es gibt mehrere Arten, auf denen der Schadteil des Virus aktiv werden kann:

Übersicht

Die bekannten Viren werden auf verschiedene Arten unterteilt! Eine mögliche Unterteilung ist die Aufteilung in Virenfamilien!
VirenfamilieBeschreibung
Bootsektor-VirenBootsektorviren verbergen sich im ersten Sektor eines Datenträgers und werden beim Systemstart noch vor dem Betriebssystem in den Speicher geladen. Dadurch können sie die Kontrolle über das Betriebssystem übernehmen, sind schwer zu entdecken und können einen enormen Schaden anrichten. Bootsektor laden sich normalerweise permanent in den Arbeitsspeicher.
Datei- oder Link-VirenLink-Viren hängen sich an ausführbare Dateien (.com, .exe, .sys) an und werden mit diesem Programm dann ausgeführt.
Nicht speicherresistente VirenNicht speicherresistente Viren hängen sich ebenfalls an ausführbare Wirtsprogramme. Bei der Ausführung des Wirtsprogrammes sucht sich der Virus neue Programme zum infizieren. Diese Viren sind sehr klein und deshalb fast nicht zu entdecken.
Speicherresistente VirenSpeicherresistente Viren verankern sich im Arbeitsspeicher und übernehmen von dort aus die Kontrolle über Software-Interrupts. So können sie sich effektiv vor Antivierenprogrammen verstecken und sich unbemerkt verbreiten. Diese Art von Viren läßt sich durch einen "Warmstart" nicht aus dem Arbeitsspeicher vertreiben!
Hybrid-VirenHybrid-Viren infizieren den Bootsektor genauso wie ausführbare Dateien. Durch die parallele Infizierung sind diese Viren sehr effektiv und für viele Infektionen von Rechnern verantwortlich.
Stealth-Viren Stealth-Viren benutzen DOS-Interrupts, um sich zu verstecken. So kann z.B. eine korrekte Dateilänge vorgetäuscht werden und die Infizierung wird nicht erkannt. Eine Abhilfe ist der regelmäßige Start mit einer virenfreien Bootdiskette mit anschliesendem Virenscann.
Polymorphe (mutierende) VirenDiese Vierenart ist die vermutlich am schwersten zu entdeckende Art, da Virenscanner zum Teil über sogenannte "known virus code pattern", also bekannte Bytefolgen, auf die Anwesenheit eines Virus schließen. Da sich die Gestalt bei jeder Neuinfektion ändert, sind diese Viren fast nicht auszumachen.
Netzwerkspezifische VirenNetzwerkspezifische Viren wurden speziell für Netzwerkbetriebssysteme entwickelt und verwenden NetWare Controller Interrupts um sich zu verbreiten.
Bounty-Hunter-VirenBounty-Hunter-Viren sind deswegen sehr effektiv, weil sie speziell Antivierenprogramme befallen und unschädlich machen können!
Eine übersicht habe aus Platzgründen in den Anhang verschoben.

Sabotage und Spionage


Der Zugriff auf Netzrechner

Wichtige interne Firmendaten müssen vor dem Zugriff von Außen geschützt werden. Das ist nicht immer einfach, gerade in Zeiten in denen es sich die Firmen fast nicht mehr leisten können, nicht im Internet present zu sein und sich darzustellen. Hier sind gerade die großen Firmen in einer Zwickmühle. Mit riesigem Aufwand wird versucht die eigene Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Werbung, die das Internet für die Firma bedeutet, nicht zu vernachlässigen. Mit "Firewalls" können die internen Netze nach außenhin weitestgehend abgeschottet werden. Aber auch hier gibt es immer wieder findige Hacker, die undichte Stellen in der Sicherheitssoftware aufspüren und diese nutzen.
firewall

Was ist eine Firewall

Eine Firewall ist ein Sicherheitsmechanismus, der von Außen nur begrenzten Zugang auf den eigenen, am Internet angeschlossenen, Rechner zulässt. über einen ausgeklügelten Plan wird der Zugang kontrolliert und gesichert.

Zusammenfassung

Egal ob Firma oder Privatperson, es gibt immer Möglichkeiten den Computer noch effektiver einzusetzen! Dabei ist mir natürlich klar, das gerade im Privatbereich der Spaß an der Arbeit im Vordergrund stehen soll. Aber auch hier sollte der Sinn einer Computeranschaffung bzw. -nutzung nicht ganz aus den Augen gelassen werden.
Besonders wichtig sind die vorhergehenden überlegungen in meinen Augen jedoch für Firmen, die eine Rechner- oder Netzwerkanschaffung in Erwägung ziehen oder ein bestehendes Netz ausbauen wollen. Nicht an jedem Arbeitsplatz ist ein Rechner oder Netzanschluß gleich effektiv. Vielfach ist der Computer am Arbeitsplatz für den Benutzer weit mehr ein Spiel- als ein Werkzeug. Oft ist der Internetanschluß am Arbeitsplatz eine billige Alternative zum Heimanschluss.
Bei der Representation der Firma im Internet ist immer zu überlegen ob man die Risiken durch Viren und Hacker hoch genug einschätzt und ob man sich genügend dagegen sichern kann.